Schritt-für-Schritt zeigen wir, wie Sie defekte Windows 7 Installationen reparieren können.
Unter Windows Vista und Windows 7 ist die aus Windows 2000 und XP bekannte Reparaturinstallation zwar noch vorhanden, der Weg dorthin ist aber nicht sofort ersichtlich. Nötig wird die Reparaturinstallation im Zweifel spätestens dann, wenn auch der „System File Checker“ (SFC), der fehlende oder defekte Systemdateien wiederherstellt, die Probleme nicht beheben kann. Dieser Artikel beschreibt, wie Sie bei einer Reparaturinstallation vorgehen müssen. Programme, Dateien und Einstellungen bleiben erhalten.
Zunächst ist zu beachten: Der Punkt Computerreparaturoptionen im Installations-Bildschirm lässt zwar dem Namen nach einen Zusammenhang mit der Reparaturinstallation vermuten – diese Optionen sind aber nur für Startdateien oder Bootprobleme zuständig.
Wenn auf Ihrem Betriebssystem das Service Pack 1 für Windows 7 oder das Service Pack 1 bzw. 2 für Windows Vista installiert ist, brauchen Sie auch eine Installations-DVD mit dem Service Pack. Die meisten DVD-Kaufversionen haben das Service Pack schon integriert. Ansonsten müssen Sie eine DVD mit Service Pack erst erstellen, wenn Sie eine Reparatur durchführen möchten.
Sie brauchen eine vollwertige DVD – mit einer Recovery-CD funktioniert das Vorgehen nicht.
Tipp: Windows Vista oder 7 Recovery-DVD als vollwertige DVD
Tipp: Erstellung einer Notfall-Reparatur-DVD oder Notfall-Image-CD als ISO-Datei downloaden
Artikel: Universal-Windows-7-Installations-DVD erstellen
Artikel: Windows-7-DVD inklusive Service Pack 1 erstellen
Artikel: Windows-7-DVD mit Service Pack 1 mittels Win7WIMIntegratorGUI erstellen
Artikel: Windows Vista-DVD inklusive Service Pack 2 erstellen
Softwarearchiv: Windows 7 Installations-DVD downloaden
Die Vorbereitung
Für die Reparaturinstallation benötigen Sie:
1.) die bereits erwähnte vollwertige Windows-DVD mit Service Pack (wenn auf dem System auch ein SP installiert ist)
2.) Ihr Windows-Anmeldekennwort (nur, falls Sie die „automatische Windows-Anmeldung“ aktiviert haben)
3.) den Windows-Key
4.) Sicherungen der wichtigsten Daten wie exotischer Treiber oder vorsichtshalber ein aktuelles Image
5.) ca. 16 GB freien Speicherplatz
Die Reparatur
Legen Sie die Windows-DVD ein. Sie startet automatisch, wenn DVD-ROM im BIOS ausgewählt ist. Wenn Windows durchstartet, klicken Sie das Symbol „Computer“ auf dem Desktop doppelt an, um vom DVD-Laufwerk die setup.exe zu starten.
Hinweis: Da die Installation aus dem laufenden System heraus aufgerufen wird, sollte der Bootmanager bei Multiboot-Systemen erhalten bleiben. Sollte es doch zu Problemen kommen, helfen danach der Tipp Installation von Windows XP zu einem bestehenden Windows Vista oder Windows 7 oder die Tools EasyBCD bzw. Visual BCD Editor.
Klicken Sie Jetzt installieren an.
Sie können die Option „Die neuesten Updates nicht für die Installation herunterladen“ anklicken oder „Verbindung mit dem Internet herstellen“, wenn Ihr Computer mit dem Internet verbunden ist. Allerdings ist dies ohne Belang, da nach Abschluss der Reparatur unbedingt Windows Update aufgerufen werden soll.
Aktivieren Sie Ich akzeptiere die Lizenzbedingungen und gehen Sie auf [Weiter].
Im folgenden Bildschirm haben Sie die Wahl zwischen der Installationsart „Upgrade“ und „Benutzerdefiniert (erweitert)“. Entscheiden Sie sich für Upgrade – das entspricht einer Reparaturinstallation.
Erscheint Upgrade hellgrau, also inaktiv, ist auf dem System das Service Pack installiert, die DVD aber beinhaltet entweder das falsche Service Pack (z.B. Vista SP1 statt SP2) oder gar keines.
Die Warnung „Kompatibilitätsbericht (auf dem Desktop gespeichert)“ können Sie ignorieren und auf [Weiter] gehen.
Die Reparatur dauert eine Weile, dabei startet der PC mehrmals neu. Warten Sie solange, bis Sie aufgefordert werden, den Product Key einzugeben.
Geben Sie dann Ihren Product Key ein.
Windows automatisch aktivieren, wenn eine Internetverbindung besteht aktivieren [Weiter]
Empfohlene Einstellungen verwenden – Datum und Uhrzeit [Weiter]
Zum Schluss wählen Sie noch die Art des Netzwerks aus, in dem sich der Computer befindet.
Danach ist Ihr Windows repariert und Ihre installierten Programme und Dateien sollten noch da sein. Lediglich die Windows-Oberfläche müssen Sie neu einstellen. Gegebenfalls müssen Sie auch neue Treiber für spezielle Hardware nachinstallieren.
Datenträgerbereinigung
Melden Sie sich mit Ihren Benutzerdaten an Windows an und rufen Sie Windows Update auf. Lassen Sie immer wieder „Nach Updates suchen“, bis die Meldung erscheint „Windows ist auf dem neuesten Stand“. Führen Sie dann die Datenträgerbereinigung mit folgendem Befehlszeilenparameter aus, um die Upgrade-Rückstände zu beseitigen (cleanmgr.exe zeigt nicht alle zu bereinigende Einträge an).
Start – Ausführen:
c:\windows\system32/cmd.exe /c cleanmgr /sageset:65535 & cleanmgr /sagerun:65535 [OK]
Das CMD-Fenster, das sich daraufhin öffnet, sollten Sie nicht schließen.
Aktivieren Sie die Häkchen bei „Vorherige Windows-Installation(en)“, „Setup-Protokolldateien“, „Temporäre Windows-Installationsdateien“ sowie „Beim Windows-Upgrade verworfene Dateien“ und bestätigen Sie mit [OK].